Samsung // QD-OLED Produktion verschiebt sich auf 2023 - Mirco LED im Fokus


Samsung verschiebt die Entwicklung seiner QD-OLED-Displays auf frühestens 2023. Die SDC sieht die Micro-LED als potentieller an und verlegt den Fokus auf die selbstleuchtenden LED-Pixel.

Ursprünglich hatten wir berichtet, dass Ende 2020 die ersten QD-OLED-Displays von der Samsung Display Company (SDC) in Masse gefertigt werden könnten. Nach einer großen Tagung im April 2019 steht nun fest, man wird die Entwicklung und Produktion nach hinten verschieben. Testproduktionen beginnen demnach frühestens Ende 2020, die Massenproduktion auf einer Gen 10 Fertigungsanlage wäre laut Plan für 2023 angedacht. Quantum Dot OLED Displays kombinieren die positiven Eigenschaften von OLED (perfekter Schwarzwert, unendlicher Kontrast, selbstleuchtende Pixel) mit der Quantum Dot Technologie (satte, realistische Farbdarstellung, erhöhte Helligkeit).

Im ersten Schritt soll eine Gen 8 Fertigungsanlage für die QD-OLED Produktion vorbereitet werden. Das würde wiederum bedeuten, dass Samsung sich erst einmal auf kleinere Displaygrößen bis 55 Zoll konzentrieren muss, da sich in einer Gen 8 Produktionslinie keine 65 Zoll Modelle effizient herstellen lassen (Die Gen-Bezeichnungen stehen für die Größen der Substrate aus denen die Displays geschnitten werden.). In der Tagung wurden auch 77 Zoll Prototypen in Aussicht gestellt, was eigentlich gegen eine Gen 8 Produktion spricht, da diese nicht ohne hohen Verschnitt hergestellt werden könnten. Wir sind gespannt wann wir die Prototypen zu Gesicht bekommen werden.

Samsung QD-OLED gegen LG OLED

Für viele war die Technologie Samsungs Pendant zur OLED-Macht von LG Electronics. Vor allem im High-End-Segment musste koreanische Hersteller Federn lassen. Marktanteile wanderten vor allem zu OLED-Herstellern wie LG, Sony, Philips und Panasonic. Samsung ist sich dessen natürlich bewusst, hat mit Micro-LED womöglich schon das passende „Gegenmittel“ parat. Laut Berichten aus der Industrie hat die SDC erst kürzlich wichtige Patente einer koreanischen Universität erworben, die im Bereich Mini / Micro-LED geforscht hatte.

Das Team um den Professor Do Yeongrak entwickelte Technologien, die die Lichtausbeute der Micro-LED-Pixel steigern, indem sie die Elektrodeneffizienz der Subpixel optimieren. Laut aktuellem Stand hat die SDC rund 1.2 Milliarden Euro in die Micro-LED-Technik investiert. Die Ausgaben müssen sich natürlich irgendwann amortisieren und am Ende hundertfache Umsätze der ursprünglichen Investitionssumme einbringen. Samsung würde sicherlich nicht so viel Geld in die Hand nehmen, wenn man daraus kein Kapital schlagen könnte. Der hohe Einsatz von finanziellen Mitteln birgt jedoch auch ein Risiko, wie es Samsung in der Vergangenheit noch nicht eingegangen ist.

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