Weihnachtsbaum macht WLAN langsam ?


Wer hat das noch nicht erlebt, gemütlich zu Hause. Chips bereit und schon kann es losgehen mit der Lieblingsserie auf Netflix oder dem neuesten Film bei iTunes. Und dann das, dass Bild wird unscharf, dann bleibt es stehen „nachladen der Inhalte“, „schlechte Verbindung“... Das WLAN sorgt für schlechte Stimmung. Warum die Verbindung so schlecht ist, findet man allerdings selten heraus. Meist fällt der Verdacht schnell auf den Internetanbieter, nicht immer zu Recht. Zumindest an den Festtagen könnte durchaus die großzügig mit Lichterketten dekorierte Wohnung schuld sein.

Denn dass die Verbindung schlecht ist, hängt zwar oft daran, dass der Internetprovider nicht mehr Geschwindigkeit liefern kann oder gar technische Probleme hat. Das Heimnetzwerk spielt aber in der Mehrheit der Fälle ebenfalls eine Rolle. Das hat eine Untersuchung der britischen Regulierungsbehörde Ofcom herausgefunden. Sie fasste in einer Studie Beschwerden der Bevölkerung bei Problemen mit TV-, Mobil- und Internetempfang zusammen und suchte nach den Ursachen. Dabei stellte sich heraus: Bei über 75 Prozent der Haushalte mit schlechten Internetgeschwindigkeiten war auch die Verbindungsqualität im Heimnetzwerk ein relevanter Faktor.

Elektronische Störenfriede

Gründe für die Störungen gibt es viele. Häufig ist schlicht der Router schlecht platziert, so dass Möbel und Wände den Empfang verschlechtern oder die Reichweite nicht groß genug ist. Eine Fehlerquelle haben viele Nutzer aber gar nicht auf dem Zettel: Elektrische Geräte wie Mikrowellen, Fernseher, Babyphones und Co. können die Verbindung ganz empfindlich stören, wenn sie zu nah am Router stehen. Sie senden eine elektromagnetische Strahlung, die die WLAN Frequenzen kompromittieren kann. Und hier kommen die Lichterketten ins Spiel.

Der Weihnachtsbaum als „Antenne“

Mit ihren Kupferleitungen legt man sich im Prinzip reihenweise Antennen durch die Wohnung. Wer es damit übertreibt, killt eigenhändig den Wlan-Empfang. Und tatsächlich gingen bei Ofcom die Meldungen zu Störungen von November bis zum Dezember des letzten Jahres steil nach oben - um dann im Januar drastisch abzustürzen. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, dass man im Winter mehr zuhause ist und Störungen überhaupt mehr auffallen. Den Einbruch im Januar erklärt das allerdings nicht. Ganz alleine Schuld ist die Weihnachtsdeko freilich nicht: Auch im April und im Sommer dieses Jahres stiegen die Beschwerden, Weihnachtsschmuck scheidet zu dieser Zeit als Grund recht sicher aus. Wer auf Nummer sicher gehen will, dass der Streaming-Genuss nicht leidet, sollte den Router trotzdem von störenden Stromquellen fernhalten - und vielleicht nur eine Lichterkette um den Weihnachtsbaum drapieren, wenn der Rouer gleich daneben steht...

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