WM 2018 // Keine Übertragung in 4K-Qualität via Satellit


Während sich 4K Fernseher so langsam aus der Nische in die Wohnzimmer der Haushalte bewegen, ist die Versorgung mit hochauflösenden Inhalten immer noch schwierig. Jüngstes Beispiel ist die Fußball WM 2018 in Russland, die in UHD/HDR-Qualität produziert wird, in Deutschland aber wohl nur in HD via Satellit übertragen wird.

In einer Korrespondenz mit ZDF-Produktionsleiter Andreas Bereczky hat sich dieser grundsätzlich zur "4K-Frage" geäußert:„Zurzeit planen wir noch keine Ausstrahlung von UHD-Inhalten über Satellit. Was die Verbreitung von UHD-Inhalten betrifft, so erfolgt diese derzeit ausschließlich über die Mediathek.“

Unser erster Gedanke zu diesem Statement war: Gibt es vielleicht 4K-Übertragungen der WM 2018 via HbbTV? Wohl nicht, da die Verzögerung bei der Übertragung im Gegensatz zu klassischen Übertragungstechniken wie Satellit, Kabel oder Antenne viel zu hoch wäre. Und der Qualitätsgewinn steht sicherlich nicht in Relation zum Gefühl das einem überkommt, wenn die Nachbarn immer eine Minute früher jubeln.

Öffentlich-Rechtliche haben UHD im Blick

Das ist sehr schade, wird doch allen Lizenznehmern ein 4K-Stream mit Hybrid-Log Gamma-HDR (HLG) von der FIFA zur Verfügung gestellt. Das Thema UHD ist aber bereits bei ARD/ZDF platziert und findet auch Beachtung. Herr Bereczky verweist auf erste Produktionen, die im neuen Format realisiert wurden: „Wir glauben, dass UHD sich am Markt durchsetzen wird, da es für den Zuschauer deutliche Verbesserungen mit sich bringt. Das ist vorrangig weniger die hohe Bildauflösung als vielmehr eine erhöhte Bilddynamik – „High Dynamic Range“ genannt – und der erweiterte Farbraum, in der Fachwelt als „Wider Color Gamut“ bezeichnet. Das ZDF hat bereits mehrere Staffeln der Serien „Bergretter“ und „Bergdoktor“ in UHD mit dem HDR-System HLG produzieren lassen…“

HDR viel wichtiger als 4K Auflösung?

Am Ende ist die Auflösung vielleicht gar nicht so relevant. Die erhöhte Bilddynamik mit HDR in Kombination mit einer Übertragung mit 50 Vollbildern würde das Seherlebnis sicherlich verbessern. Erinnert wir uns an die Fußball WM 2014 in Brasilien zurück, dann müssen wir an die Fußball-Begegnungen am Nachmittag denken, an denen die Stadien zur Hälfte im Sonnenschein, zur anderen Hälfte im Schatten lagen. Die Übertragung in SDR (Standard Dynamik Range) erlaubte es meist nur einen Teil des Stadions detailreich darzustellen. Die extrem hellen oder dunklen Bildbereiche wurden dabei oft übersteuert. Besonders schlimm war es, wenn die Fußball-Action immer wieder zwischen diesen Lichtverhältnissen wechselte.

Das letzte Wort über die Planung und Realisierung der Übertragungen der Fußball-WM 2018 in Russland wird auf der ARD/ZDF Pressekonferenz am 23. April 2018 gesprochen.

Via: 4kfilme.de

weitere Artikel